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The Optical Gallery: Vom Traditions-Optiker zum Trendsetter

In unserer neuen Kategorie „Optiker-Ratgeber | Von den Besten lernen“ stellen wir regelmäßig Top-Optiker vor, die mit ihren Konzepten erfolgreich sind. Sie tun dies mit einem herausragenden Einkaufserlebnis im Laden und immer mit einem innovativen digitalen Ansatz, der ihre potenziellen Kunden online für ihr eigenes Geschäft begeistert. Klicke hier, um die besten Optiker der Welt zu finden.

Dieses Mal präsentieren wir niemand Geringeren als The Optical Gallery in Twickenham, London.Wir interviewen Nicos Antoniades, den Inhaber des Stores im Londoner Stadtteil Twickenham. Gemeinsam mit seinen Brüdern Antonios und Marios hat er das klassische Optikergeschäft der Familie in eine trendige Brillenboutique verwandelt. Mit großer Leidenschaft für Brillen und inspiriert von Nicos’ musikalischem Hintergrund haben sie einen Ort geschaffen, an dem Brillen wie Kunstwerke präsentiert werden. Mit spannenden Events, einer vielfältigen Produktauswahl und einer starken Online-Präsenz ist The Optical Gallery zu einem echten Vorzeigegeschäft geworden. Hier spricht Nicos Antoniades über seinen spannenden Weg vom traditionellen Optiker zum echten Innovator.

The Optical Gallery

www.opticalgallery.co.uk

16 King Steet, Twickenham, TW1 3SN
+44 20 8892 2800

Hallo Nicos, ihr habt wirklich eine einzigartige Unternehmensgeschichte. Du führst das Unternehmen zusammen mit deinen beiden Brüdern seit 2015 und ihr habt es von euren Eltern übernommen. Bitte erzähl uns mehr!

Mein Name ist Nicos und zusammen mit meinen Brüdern Antonios und Marios steuern wir das Schiff The Optical Gallery. Die Wurzeln unserer Familie in der Optikbranche reichen bis ins Jahr 1996 zurück. Damals hatten meine Eltern zwei Geschäfte in Twickenham und ein Geschäft in Chessington, zusammen mit einem großartigen Mann namens Clive, der auch heute noch der leitende Labortechniker ist.

Zu dieser Zeit war The Optical Gallery der Inbegriff eines familiengeführten Optikergeschäfts in Großbritannien. Seit dem zarten Alter von 12 Jahren waren meine Brüder und ich fest in das Unternehmen eingebunden. Eine Zeit lang habe ich mich jedoch fast vollständig aus dem Familienunternehmen zurückgezogen. Meine Faszination für die britische Musikszene wies mir zunächst einen anderen Weg. Ich verbrachte meine Nächte im Herzen der Londoner Underground-Szene, bei Radiostationen oder Studiosessions. Diese Leidenschaft entwickelte sich zu einer autodidaktischen Reise, auf der ich andere Bereiche kennenlernte – von Videografie oder PR bis hin zum Management von Künstlerkampagnen für Ministry of Sound oder Atlantic Records.

Unterdessen florierte das Geschäft in Chessington unter der Aufsicht meiner Brüder, während Twickenham langsam aber sicher in eine Abwärtsspirale geriet. Als mein Vater meinen Erfolg außerhalb des Familienunternehmens bemerkte, fragte er mich schließlich, ob ich dem Optikergeschäft neues Leben einhauchen wolle. Diese Rückkehr war ein Weckruf. Die Geschäftswelt hatte sich dramatisch verändert. Unser traditioneller Ansatz funktionierte einfach nicht mehr – neue Ideen waren gefragt.

Woher kamen die Inspirationen für den Relaunch des Geschäfts?

Die wichtigste Inspiration kam aus Venedig. Ein Besuch im „Boudoir Venice“, einem Optikergeschäft, wie ich es in Großbritannien noch nie gesehen hatte, eröffnete mir eine neue Perspektive. Das warme, künstlerische Ambiente und der persönliche Styling-Service des Inhabers Alessandro, mit dem ich bis heute in Kontakt bin, veränderten meine Vorstellung davon, was ein Optiker alles sein konnte. Die Erfahrung hat mir die Augen geöffnet und mir gezeigt, dass Brillen weit mehr sind als ich dachte.

Bitte erzähl uns mehr über das Konzept des Ladens.

Twickenham ist das, was wir unsere Flaggschiff-Galerie nennen. Wie erwähnt haben wir den Store wirklich als Kunstgalerie für Brillen konzipiert. Die Einrichtung ist minimalistisch und wir haben sorgfältig künstlerische Elemente ausgewählt. An einer Wand befinden sich fünf große schwarze, maßgefertigte Porträtrahmen. Darin befinden sich jeweils drei kleine Glasregale, die nur sechs Brillen zeigen. An der angrenzenden Wand befinden sich künstlerisch gestaltete Regale mit einzelnen Fassungen und vier schwarze Podeste, auf denen Pop-Art-Kopfbüsten stehen, die einzelne Brillen zeigen. Es wird also nur eine minimale Anzahl von Fassungen ausgestellt, um die Ästhetik und Handwerkskunst richtig in den Fokus zu rücken. Der Verkaufsbereich besteht aus zwei Stehtischen und Hockern, und in den maßgefertigten Sockeln stehen unsere kuratierten Kollektionen bereit, um unsere Kunden zu stylen und zu begeistern. Viele Leute haben uns schon mit einer Kunstgalerie verwechselt, und so sehen wir tatsächlich auch aus.

Was für eine Gegend ist Twickenham?

Twickenham ist eine großartige Gegend, auch wenn uns viele gesagt haben, wir sollten unser Konzept etwas zentraler in London platzieren. Aber Twickenham ist solide. Der Stadtteil ist bekannt für Rugby und Großveranstaltungen, aber auch für seine schöne Umgebung, in der Menschen gutes Essen oder Kaffee genießen und in der es immer noch viele alteingesessene, individuelle und unabhängige Geschäfte gibt. Viele dieser Geschäfte haben Kunden, die von weit her anreisen. Die Optical Gallery ist da keine Ausnahme.

Optikerläden befinden sich in einer besonderen Nische zwischen Funktionalität und Mode. Wie bringt man beides unter einen Hut?

Das Gleichgewicht zwischen klinischer Präzision und Ästhetik zu finden, ist wichtig. Ein Fehltritt bei der medizinischen Beurteilung kann das Vertrauen vollständig untergraben, während ein modischer Fauxpas ebenfalls die Glaubwürdigkeit ankratzt. Die Kunst besteht darin, diese beiden Elemente in Einklang zu bringen, um dem Kunden eine nahtlose Reise von Anfang bis Ende zu ermöglichen. Unser Auftrag geht über die reine Dienstleistung hinaus; wir wollen ein Erlebnis schaffen, das unsere Kunden begeistert und sie zum Entdecken animiert.

Du hast den Brillenkauf mal mit der Wahl neuer Sneaker verglichen – warum diese Analogie?

Meine Brüder und ich haben eine tiefe Leidenschaft für Brillen. Das ist nicht viel anders als bei einem Kunstliebhaber, der feine Kunst zu schätzen weiß. Für uns ist eine Brille mehr als nur eine Sehhilfe; sie ist ein modisches Statement, das sich an verschiedene Outfits, Jahreszeiten und Anlässe anpassen lässt. Diese in Europa weit verbreitete Sichtweise setzt sich in Großbritannien langsam durch. Aber noch häufig werden Brillen nur als medizinisches Hilfsmittel oder – noch schlimmer – als Symbol des Alterns angesehen. Man denke an die Begeisterung beim Kauf neuer Sneaker; die Menschen suchen oft nach Modellen, die ein bestimmtes Outfit ergänzen oder zu einem bestimmten Anlass passen. Genau diese Funktion sollten Brillen auch erfüllen.

Gehen ältere und jüngere Kunden anders damit um? Kannst du das kategorisieren?

Wir bedienen eine vielfältige Kundschaft, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Unsere Kunden reiferen Alters bevorzugen oft Brillen mit leuchtenden Farben, vielleicht weil sie im Laufe der Jahre viel Erfahrung mit Brillen gesammelt haben. Unsere jüngeren Kunden bevorzugen dagegen eher Brillen mit Vintage-Flair und entscheiden sich für klassische Designs, die ihrem Stil einen unverwechselbaren, etwas eklektischen Touch verleihen.

Was muss eine Brillenmarke haben, um bei The Optical Gallery ausgestellt zu werden?

Die Auswahl von Brillenmarken für The Optical Gallery ist ein akribischer Prozess. Wir geben generell Tiefe den Vorzug vor Breite und ziehen es vor, das Sortiment einer Marke vollständig zu explorieren, anstatt bei sehr vielen Marken dann nur an der Oberfläche zu kratzen. Dieser Ansatz entspringt dem Wunsch nach Ordnung und einer aussagekräftigen Darstellung jeder Marke, um ein Durcheinander zu vermeiden. Da Standardformen wie runde, eckige und randlose Brillen in jeder Kollektion verfügbar sind, konzentrieren wir uns auf das, was eine Marke auszeichnet – ihre einzigartige Geschichte und Identität. Unser grundlegendes Kriterium ist Leidenschaft.

Wie nutzt ihr angesichts der zunehmenden Bedeutung digitaler Plattformen die Online-Kanäle, um das stationäre Geschäft zu ergänzen?

Die Nutzung sozialer Medien war für The Optical Gallery von entscheidender Bedeutung, auch dank meiner Erfahrung in der Musikbranche. Ich habe Fähigkeiten mitgebracht, die es uns ermöglichen, nicht nur unser Ethos zu präsentieren, sondern auch unser Publikum über Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram und TikTok zu informieren. Dieser Ansatz hat unser lokales Schaufenster in ein globales verwandelt, das Besucher aus der ganzen Welt anzieht, vor allem solche, die im Ausland Urlaub machen. Angesichts der günstigen Anbindung Twickenhams an London macht es durchaus Sinn, diese Plattformen zu nutzen.

Nicos, danke für dieses Gespräch.